Die Legende vom Elefanten, der mit Scheiße schmeißt

Seit zwei Jahren kursiert im Netz das Video eines Elefantenbullen, der Zoobesucher mit seinem Kot bewirft – und erschreckend genau trifft. Seinem Opfer klebt das braune Zeugs auf T-Shirt, Hose und im Gesicht. Der arme Kerl guckt perplex, im Hintergrund kreischt eine Frau. Auf „Youtube“ ist das Video etliche Male hochgeladen und tausendfach kommentiert worden. Wer das Gehege erkennt, weiß: Dies ist eine Szene aus dem Berliner Zoo.

Eklig? Nun ja. Da sich „Tiere sind Freaks“ bekanntlich als Instrument der Aufklärung und Stimme der Vernunft versteht, gilt es uns als Verpflichtung, heute mit diesem Mythos aufzuräumen. Die Videosequenz ist zwar echt, zeigt aber keinen Kotwurf. Der Bulle heißt Victor. Und was er da in den Rüssel nimmt, ist bloß feuchter Lehm. Der wird den Berliner Elefanten regelmäßig zur Verfügung gestellt, damit sie sich selbst bewerfen und einreiben können. Hautpflege-Ritual. In den ersten fünf Sekunden des Videos sieht man auch die Kuhle, in die der Lehm von den Tierpflegern geschüttet wird (ganz rechts im Bild).

Der wissenschaftliche Kurator des Berliner Zoos versicherte uns übrigens: Ja doch, das macht der Victor häufiger.

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